Mülheim – „Wir Grünen haben uns ein großes Ziel gesteckt: NRW soll die erste klimaneutrale Industrieregion Europas werden! Hier in Mülheim ist man schon auf einem guten Weg“, freut sich Kathrin Rose, Grüne Direktkandidatin für die Landtagswahl 2022. Gemeinsam mit der Grünen Spitzenkandidatin Mona Neubaur und der Landtagskandidatin Ute Meier aus Ratingen konnte Kathrin Rose sich von dem Willen zum Klimaschutz durch erneuerbare Energien überzeugen, den die Stadt am Fluss an den Tag legt.
Neben den 160.000 kWh, die jährlich von der Mülheimer medl GmbH an Solarstrom gewonnen werden, hat Mülheim seit 2018 auch eine eigene Windenergieanlage zu bieten, die knapp 6.000 Mülheimer*innen mit Strom versorgt. „Wir als Energieversorger tragen natürlich einen großen Teil der Verantwortung, wenn es um die Umsetzung der Energiewende geht“, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens, Dr. Hendrik Dönnebrink. „Dieser Verantwortung möchten wir mit dem Ausbau der Wind- und Solarenergie hier in Mülheim nachkommen. Dabei sind wir allerdings auf die Unterstützung der Politik angewiesen.“ Im Gespräch mit Mona Neubaur, Ute Meier und Kathrin Rose wurden einige Hindernisse im Ausbau der Wind- und Photovoltaik-Anlagen deutlich, die vor allem die Vereinbarkeit von Denkmal, Umwelt- und Klimaschutz betreffen.
„Das Spannungsfeld zwischen Artenschutz und dem Ausbau der Erneuerbaren muss aufgelöst werden. Dafür benötigen wir mehr Personal. So schaffen wir es, die Bereitschaft der Bürger*innen für 100% Erneuerbare in die Wege zu leiten“, sagt Mona Neubaur. Auch Kathrin Rose stimmt dem zu: „Wir Grünen werden uns dafür einsetzen, bürokratische Hürden abzubauen und das Zusammenspiel von Land und Kommune zu erleichtern. Umwelt-, Denkmal- und Klimaschutz müssen bestmöglich miteinander vereint werden, ohne dass man sich an unverhältnismäßig aufgeblasenen Bürokratien erschöpft.“ Lösungsansätze könnten das Abschaffen der Mindestabstände für neue Windräder sein, sowie jährliche Aufbauziele, die zusätzliche Klarheit im Bauprozess schaffen. Vor allem seien aber vereinfachte Abrechnungsmöglichkeiten gefragt, um besonders hybride Energieanlagen, die verschiedene Energieträger vereinen, attraktiver zu machen, wie das Beispiel des Blockheizkraftwerks und der Photovoltaikanlage im Bottenbruch zeige. Ute Meier ergänzt: „Die Energiewende fängt in der Kommune an. Politik, Verwaltungen, Bürgerinnen, Bürger und die lokalen Energieversorger müssen hier an einem Strang ziehen. Das ist die große gemeinschaftliche Zukunftsaufgabe für uns alle.“
Neben dem Klimaschutz sei natürlich auch das gestiegene Bedürfnis nach Unabhängigkeit von fossilen Energien aus Russland ein starker Antrieb für die Energiewende. Mona Neubaur betont im Hinblick auf die Lage in der Ukraine die Dringlichkeit des Ausbaus der Erneuerbaren: „Putins Krieg hat uns vor Augen geführt, dass wir den Ausbau der Erneuerbaren mit aller Kraft vorantreiben müssen, um unabhängig von Öl, Gas und Kohle -und damit auch unabhängig von Diktatoren zu werden.“
Foto von Raphael Hausmann, vlnr: Kathrin Rose, Mona Neubaur, Ute Meier