Breite Empörung

Quelle: Stadt Mülheim an der Ruhr

Die Mülheimer Umweltbewegung macht gegen das von Wirtschaftsförderer Hendrik Dönnebrink vorgelegte Wirtschaftsflächenkonzept mobil. So die Essenz eines Treffens, zu dem die Grünen geladen hatten.

88 Hektar nahezu ausschließlich auf Grünflächen will Dönnebrink zur Ansiedlung von Gewerbe und damit weitgehender Versiegelung freigeben. Darunter große Areale in Selbeck, in Fulerum, im Winkhauser Tal und am Auberg.

Gekommen waren am Donnerstagabend BUND, NABU, Greenpeace, Fridays for Future, der Saarner Umweltverein, Parents for Future und das Mülheimer Netzwerk gegen Fluglärm. Einhellig die Ablehnung des Großteils der Vorschläge. Thorald vom Berg (BUND): „Es ist erschreckend, wie kaltschnäuzig ökologisch wertvolle Grüngebiete und Frischluftschneisen rein wirtschaftlichem Profitstreben geopfert werden sollen. Das passt nicht mehr in die heutige Zeit.“

Kritik schon an der Methodik des Gutachtens. Es werde ein Schreckensszenario der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Mülheims gezeichnet, das einem Realitäts-Check nicht im Entferntesten standhalte. Rainer Derhardt, Anwohner der Flughafensiedlung: „So zieht das Papier Kommunen wie Potsdam und Ludwigshafen heran, die nicht mit Mülheim vergleichbar sind. Dass Städte wie Dortmund oder Landkreise wie Wesel und Recklinghausen in absoluten Zahlen mehr verfügbare Flächenpotenziale als das kleine Mülheim haben, liegt auf der Hand.“

Es gelte nunmehr, war man sich einig, Öffentlichkeit und Anwohner über die Tragweite der Planungen aufzuklären. Die sei vielen noch nicht bewusst. Zudem müsse man auf diejenigen Ratskräfte Einfluss nehmen, die die Verantwortlichkeit von Baudezernent Vermeulen auf Dönnebrink übertrugen. Sie hätten die Büchse der Pandora geöffnet.

Grüne-Fraktionssprecher Tim Giesbert: „Allein sind wir Grüne nicht stark genug, die von Herrn Dönnebrink auf Geheiß der IHK und des Unternehmerverbandes entwickelten Absichten zu verhindern. Dazu braucht es Verbündeter. Es freut mich, dass Problembewusstsein vorhanden ist.“

Tim Giesbert