Mehr Wiesen- statt kurzgeschorene Rasenflächen im öffentlichen Raum will Brigitte Erd, Vorsitzende des Umweltausschusses. Dies unter anderem, um vom Aussterben bedrohten bestäubenden Insekten mehr naturnahe Flächen anbieten zu können.
Zu scheitern droht dies wie so oft an den Finanzen. So errechnete die Verwaltung, dass die Pflege von Wiesen – gemeint ist vor allem Mähen – etwa sechsmal so teuer kommt wie die von Rasenflächen. Dem entgegnet die Grüne-Ratsfrau, dass eine Naturwiese mit durchschnittlich zweimal Mähen pro Jahr auskommt, wohingegen der Rasenrückschnitt zehnmal jährlich anfällt. Dies eingerechnet ist die Wiesenpflege nur noch knapp ein Viertel teurer als die von Kurzrasen.
Um in dieser Frage weiterzukommen, benötigt Erd weitere Informationen. Die erhofft sich ihre Fraktion mittels einer Anfrage im Finanzausschuss. Dort wollen die Grünen unter anderem in Erfahrung bringen, wie hoch die Gesamtzahl aller möglichen Wiesenflächen ist, welche zusätzlichen Kosten entstünden und welche Kompensationsmöglichkeiten es gibt. Sie wollen wissen, ob die Pflegeverträge mit externen Dienstleistern diesbezüglich umwandelbar sind und ob die beauftragten Unternehmen über das technische und personelle Knowhow für Wiesenpflege verfügen.
Erd: „In punkto Insektenschutz dürfen wir nicht nur reden, sondern müssen handeln. Dass wie in Ostasien Obstbäume per Hand bestäubt werden müssen, sollte bei uns nicht zur Regel werden.“
Brigitte Erd