„Abseits der NRW–Kabinettsmitglieder Hannelore Kraft und Barbara Steffens sind Frauen sowohl an den Spitzen von Mülheimer Kommunalpolitik als auch Verwaltung eine immer seltenere Spezies.“ Mittels dieses Aufschreis will Franziska Krumwiede–Steiner, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen, eine Debatte um das Warum und um mögliche Lösungswege aus der Misere anstoßen.
Mit dem Rückzug Dagmar Mühlenfelds als Haupt von Rat und Verwaltung sei nun endgültig die Schminke entfernt, die die Defizite bisher halbwegs verdeckt habe.
Untermauern kann die Ratsfrau dies durch Tatsachen. So besteht der fünfköpfige Verwaltungsvorstand nun ausschließlich aus Vertretern des männlichen Geschlechts. Bei den Amtsleitungen bilden Frauen eine kleine Minderheit. Die zahlreichen städtischen Beteiligungen werden bis auf das weibliche Feigenblatt Inge Kammerichs (MST) von Männern geführt. Alle Fraktionsvorsitzenden im Rat sind männlich. Gleiches gilt für die Bürgermeister der drei Stadtbezirke. Die SPD als stärkste Ratsfraktion glänze, so die Ratsfrau, mit gerade einmal zwei Frauen neben 15 Männern. Nur wenig zur Aufhübschung des Desasters trügen allein die beiden Bürgermeisterinnen Margarete Wietelmann und Ursula Schröder bei.
„Das“, zieht Krumwiede–Steiner Fazit, „ist eine niederschmetternde Bilanz. Nahezu ein Wunder“, spottet sie, „dass mit Antje Buck wenigstens noch die städtische Gleichstellungsbeauftragte weiblich ist.“
Es bedürfe keiner eingefleischten Feministin, um hier dringlichen Handlungsbedarf zu sehen. Ein solches Zurück in die Fünfziger Jahre sei inakzeptabel. Parteien, Rat, Fraktionen und OB Scholten seien aufgerufen, sich der Problematik zu stellen und zu handeln. Insbesondere vor dem Gleichstellungsausschuss liege eine wichtige Aufgabe.
Franziska Krumwiede–Steiner
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