SPD muss sich ökologisch hinterfragen

Auf erbitterten Widerstand der Grünen stößt die Antragsinitiative der SPD auf erneute Prüfung einer gewerblichen Nutzung der Flächen in Winkhausen längs der A 40 und des Schürfeldes am Flugplatz.

„Im letzten Jahr lehnte die Ratsmehrheit die Veräußerung beider Flächen nicht aus Jux, sondern aus Verantwortung für das Stadtklima und die Gesundheit der Menschen ab“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert. Dies gelte weiterhin. Raubbau an natürlichen Lebensgrundlagen löse Probleme nicht, sondern verschärfe sie. Der Rat habe ausreichend Flächen zur Prüfung ausgewiesen. Antwort auf die schleppende Bearbeitung wegen fehlender städtischer Mitarbeiter dürfe nicht die vorschnelle Opferung weiterer Grün-Areale sein.

„Die SPD muss sich diesbezüglich selbst hinterfragen. Sie kann sich nicht einerseits wortreich grün schminken, andererseits aber die Forderungen übernehmen, wenn die Interessenverbände der Wirtschaft zum Flächenfraß aufstacheln“, kritisiert Ratsfrau Brigitte Erd. Aktionismus ersetze klares und innovatives Denken nicht. Es brauche neue Ideen statt alter Zöpfe. Mülheim bedürfe eines eigenen Profils und solle keine blasse Kopie der Nachbarstädte sein, die ohnehin noch freie Flächen hätten, wenn hier alle Reserven verbaut wären. Erd: „Bedacht werden sollte zudem, dass neue Gewerbe erst in fünf bis zehn Jahren wenn überhaupt Steuererträge erbringen.“

Tim Giesbert / Brigitte Erd