Weiter so reicht nicht – zur Erreichung der Klimaziele müssen die Anstrengungen aller Akteure in Mülheim wesentlich verstärkt und notwendige Strukturen ausgebaut werden.
Mehr als ein halbes Jahr hat es gedauert, bis der Energetische Stadtentwicklungsplan endlich das „Licht der Öffentlichkeit“ erblicken und aus der Schublade heraus durfte. Wertvolle Zeit ist verstrichen, zumal das Zahlenwerk aus 2012 stammt – also fast 3 Jahre zwischen Erhebung der Messwerte und Vorlage des Berichtes. „Warum eigentlich?“ fragt Hermann Stollen, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, „zumal der Bericht wichtige Energiebereiche wie den Verkehr und die Art und Weise der Energieerzeugung außer Acht lässt und auf einen Maßnahmenkatalog gänzlich verzichtet“.
Die notwendigen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele sind so vielfältig wie ambitioniert, die nur unter Einbeziehung aller Akteure in unserer Stadt angegangen und umgesetzt werden können. Mülheim fehlt es an starken lokalen und kommunalen Energieversorgungsstrukturen. „Die medl hat in den letzten Jahren verschiedene Aktionen gestartet, auch in Kooperationen mit vielen Partnern, die in die richtige Richtung zeigen, aber bei weitem nicht ausreichend sind“, so Peter Loef, Vorstandssprecher der GRÜNEN.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Gestaltung des kommunalen Strukturwandels und eine nachhaltige Energie- und Klimaschutzpolitik verstärkt angegangen werden kann. Schlagkräftige Steuerungsinstrumente und wesentliche Schlüsselfaktoren, die für eine erfolgreiche Energiewende und zur Erreichung der Klimaziele notwendig wären, liegen bisher nicht in der Hand der Stadt Mülheim.
Hierzu müssen in nächster Zeit wesentliche Schritte unternommen werden, wie die Stärkung der Klimaschutzinitiative in Richtung des Modells „Innovation City“ oder der Ausbau der kommunalen Energieversorgung gemeinsam mit der medl. Auch können viel mehr Bürgerprojekte initiiert werden, um so die Klimaziele in Verbindung mit lokalen Wertschöpfungseffekten zu verknüpfen.