Auf gefiederte Verbündete im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner hoffen die Grünen. Blau- und Kohlmeisen sowie Rotkehlchen haben die giftigen Raupen, deren Brennhärchen bei Menschen schwerste allergische Reaktion auslösen können, auf ihrem Speisezettel.
„In der niederländischen Stadt Groesbeek erkannte man das Potenzial der geflügelten Feinschmecker und schritt zur Tat“, berichtet Hermann Stollen, umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Die Verwaltung ließ dort an Eichen die Vögel anlockende Nistkästen anbringen und konnte nach eigenen Angaben die Population der Plagegeister im Testareal erfolgreich dezimieren.
Stollen: „Sicherlich ist das kein Allheilmittel, könnte aber dazu beitragen, das Problem deutlich zu mindern. Auf jeden Fall würde es das Versprühen von Unmengen chemischer Gifte reduzieren.“
Eine Alternative sei das Anbringen von Insektenhotels. Dies in der Hoffnung, die Schlupfwespe anzulocken, die ihre Eier in die Raupen injiziere und sie so letztlich abtöte. Pheromonfallen könnten eingesetzt werden, um die Vermehrung der aus den Raupen schlüpfenden Falter einzuschränken.
Stollen: „Das muss zum größten Teil präventiv geschehen und dafür dürfte es in diesem Jahr wohl zu spät sein. Da der Eichenprozessionsspinner uns aber schon seit mehreren Jahren Sorgen macht, sollten wir 2020 gewappnet sein.
Der Verwaltung empfiehlt Stollen, diesbezüglich frühzeitig Informationen bei niederländischen Behörden einzuholen.
Hermann Stollen