Lob von den Grünen heimsen das Pilotprojekt „Merkmal“ und die daran Beteiligten ein.
„Dieser Vorstoß“, erklärt Brigitte Erd als Vorsitzende des Umweltausschusses, „hilft, die Belastung des Wassers, insbesondere der Ruhr, durch medizinische Rückstände zu senken.“ Nach Röntgenuntersuchungen kontrastmittelbehafteten Urin durch Pulver verfestigt zu verbrennen statt ins Abwasser zu leiten sei eine pfiffige Idee. Schließlich bilde die Ruhr die Trinkwasserquelle für Millionen von Menschen. OB Scholten tue gut daran, dieses Projekt zu unterstützen.
Das Bundesumweltamt habe noch vor kurzem erklärt, dass Medikamentenrückstände im Trinkwasser noch keine Gefahr für die menschliche Gesundheit bildeten. „Unser Sensor als Grüne“, erklärt Umweltexperte Hermann Stollen, „liegt dabei natürlich auf dem Wörtchen noch. Es ist höchste Zeit, diesbezüglich etwas zu unternehmen.“
Dabei gehe es nicht nur um Röntgenkontrastmittel, sondern darüber hinaus um Stoffe wie Antibiotika, Hormone, Desinfektionsmittel und Anderes. Die Wasserwerke täten das ihnen Mögliche, sauberes Trinkwasser anzubieten. Dennoch liege, so die Grünen, die Verantwortung zuvorderst bei den Verursachern. Problematische medizinische Rückstände dürften gar nicht erst in die Abwässer von Krankenhäusern, Apotheken und auch Privathaushalten geraten.
Brigitte Erd / Hermann Stollen