Die Grünen nehmen in Sachen Medl Kurs auf das Jahr 2036. So lange laufen die vor kurzem von der Stadt und Innogy unterzeichneten Verträge. Bis dahin soll Mülheim jährlich Rücklagen bilden, um in 20 Jahren den 49-Prozent-Anteil des RWE-Ablegers erwerben zu können.
„Nach Ausbremsung des Bürgerbegehrens“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert, „müssen wir nach vorne schauen.“ Gemäß Aussagen derer, die im Rat für die Weiterführung der Kooperation mit RWE/Innogy stimmten, sei eine Gesamtübernahme der Medl durch die Stadt wünschenswert, aber momentan nicht finanzierbar. SPD-Fraktionschef Wiechering und sein MBI-Gegenüber Lothar Reinhard hätten kritisiert, dass 1997 nach Gründung des Unternehmens keine Rücklagenbildung erfolgte. Nun sei die Möglichkeit da, so Giesbert, es gemeinsam besser zu machen.
Darüber wollen die Grünen mit anderen Fraktionen verhandeln, um einen interfraktionellen Antrag in den Rat einzubringen. Sei der erfolgreich, müsse die Stadt in Verhandlungen mit der Bezirksregierung eintreten. Davon unberührt bleibe die vertraglich ausgewiesene Möglichkeit, bis Ende September 2017 weitere zehn Prozent an der Medl zu erwerben.
Tim Giesbert