Einen kühlen Kopf zu bewahren empfehlen die Grünen angesichts des Abschneidens Mülheims im Städtevergleich der Wirtschaftswoche.
„Planlose Aufgeregtheit bringt uns nicht weiter“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert. An einer gesunden Entwicklung der Wirtschaft hätten sicherlich alle Interesse. Es gelte aber, deren Belange ebenso wie etwa die der Naturschützer ernst zu nehmen, ohne in Hab-Acht-Stellung Befehle entgegenzunehmen.
Im Argumentationsgerüst klaffe eine logische Lücke. So werde der hohe Gewerbesteuersatz beklagt, der Unternehmen von der Ansiedlung in der Stadt abhalte. Andererseits erkläre Wirtschaftsförderer Schnitzmeier, dass angesichts der enorm hohen Interessentenzahl es an Gewerbeflächen mangele.
Der Rat habe erst im Frühjahr 160.000 Quadratmeter für Gewerbe freigegeben, erinnert Axel Hercher, wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Dass dies nicht umgehend Auswirkungen zeige und noch nicht in die jüngste Umfrage eingeflossen sei, liege nahe. Fakt bleibe, dass große Mülheimer Unternehmen weiterhin ungenutzte Gewerbeflächen horteten. Was Digitalisierung angehe, weise die Studie darauf, dass es manchen hiesigen Betrieben an Innovationsfreude mangele. Die Stadt könne dies nur bedingt beeinflussen.
Letztlich sei Mülheim nicht mit Wohlstandregionen im Süden der Republik zu vergleichen. Giesbert und Hercher: „Wir sind Teil des Ruhrgebiets und da hält sich die Stadt nicht schlecht. Kommt die Region voran, wird Mülheim an erster Stelle davon profitieren.“
Tim Giesbert / Axel Hercher