Fassungslos zeigen wir uns angesichts der Exzesse am letzten Wochenende im Naturschutzgebiet der Styrum- / Speldorfer Ruhrauen. Dort hatten Hunderte trotz Betretungsverbots campiert, gegrillt und große Mengen Müll hinterlassen.
„Bei allem Verständnis für den Wunsch nach Erholung im Grünen ist das nicht mehr entschuldbar“, kritisiert unser ordnungspolitischer Sprecher Hubert Niehoff. Wer ein Naturschutzgebiet vermülle oder dort gar grille, sei ebenso ein Umweltfrevler wie jene, die Gewässer verschmutzten oder ökologisch wertvolle Flächen versiegelten. Dass es Polizeieinsätzen bedurfte, um dem ein Ende zu bereiten, sei umso erschreckender. Einzig positiver Aspekt bleibe die Mithilfe Freiwilliger beim Säubern des Geländes. Der Plan der Pächter, unter anderem durch Einzäunung eine Wiederholung an den nächsten Wochenende zu verhindern, sei nachvollziehbar, so Niehoff.
„Auch aus unserem freiheitlichen Ansatz heraus lässt sich das am Wochenende gezeigte Verhalten nicht mehr rechtfertigen“, erklärt Ratsherr Hermann Stollen. Wenn alle Appelle an Einsicht wirkungslos verhallten, blieben nur ordnungsrechtliche Maßnahmen.
Angesichts vieler in der Hitzewelle Abkühlung Suchender bedauere er, dass das herbeigesehnte Baden in der Ruhr in Mülheim immer noch nicht möglich sei. Stollen: „Wir hoffen, dass Bezirksregierung und andere Behörden bald das Genehmigungsverfahren mit positivem Ausgang abschließen können.“ An dafür geeigneter Stelle mit einer Aufsichtsstruktur sei das Schwimmen in der Ruhr eine bessere Alternative als Campen im Naturschutzgebiet.
Hubert Niehoff, Hermann Stollen