Welterbe-Initiative Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet: Mülheim an der Ruhr sagt NEIN!

In großer Einmütigkeit ist der Rat der Stadt der Empfehlung der Verantwortungsgemeinschaft von CDU und uns gefolgt, nach aktuellem Kenntnisstand von Mülheimer Seite die Initiative für eine Anerkennung der Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet als UNESCO-Welterbe nicht zu unterstützen.

CDU-Fraktionsvorsitzende Christina Küsters: „Wir haben nach Abwägung verschiedener Aspekte so entschieden. So sind trotz eines intensiven Informationsaustausches auch mit der Welterbe-Antragstellerin die planerischen Auswirkungen bei den Pufferzonen bei den vorgeschlagenen Elementen „Ruhrbrücke – ehem. Rheinische Bahntrasse“ und „Grünzug A (südlicher Bereich Uhlenhorst und Broich-Speldorfer Wald) weiterhin ungeklärt. Die aufgekommenen Bedenken sind nicht entkräftet worden. Völlig spekulativ ist zudem die Folgekostenschätzung im Hinblick auf das zukünftig erforderliche Management für die Betreuung und Verwaltung dieses Welterbe-Projektes. Erschwerend hinzu gekommen ist die zwischenzeitlich negative Beurteilung des Welterbeantrages durch die dafür vom NRW-Kommunalministerium beauftragte Fachjury, die zahlreiche Mängel im Antrag aufgedeckt hat. Zu kritisieren ist das Beteiligungsverfahren der Welterbe-Antragstellerin mit den Kommunen im Ruhrgebiet. Ärgerlich ist zudem, dass die Antragstellerin die betroffenen Grundstückseigentümer in Mülheim an der Ruhr nicht vor der Antragstellung informiert, geschweige denn mitgenommen hat.“

Unsere Stadtverordnete Dr. Daniela Grobe sagt: „Grundsätzlich ist es ein begrüßenswertes Anliegen, das Ruhrgebiet mal wieder unter einer gemeinsamen Überschrift präsentieren zu wollen. Sein Welterbepotenzial als industrielle Kulturlandschaft ist sicher vorhanden und wurde ja auch von der Fachjury anerkannt. Wir kommen aber nicht daran vorbei, dass die Jury den durch die getroffene Auswahl der Attribute beschriebenen sog. außergewöhnlichen universellen Wert, der die Einzigartigkeit und damit den Welterbecharakter definiert, als nicht hinreichend eindeutig begründet sah. Auch viele Fragen der Politik blieben offen. So konnte unseres Erachtens z.B, der konkrete touristische Mehrwert für Mülheim an der Ruhr bei Beteiligung an dem Weltkulturerbeprojekt nicht überzeugend dargestellt werden.“