Steigende Inzidenzen bei Kindern: Schüler:innen müssen sich „freitesten“ dürfen

Das Krisenmanagement in der Pandemie droht erneut zu Lasten der Kinder zu gehen. „Es kann nicht sein, dass die Kleinen jetzt schon wieder zurückstecken müssen. Das finde ich wirklich schlimm“, kritisiert unsere stellvertretende Fraktionsvorsitzende Franziska Krumwiede-Steiner. Schon kurz nach dem Schulbeginn sitzen etliche Schüler mit einem negativen PCR-Test wieder zu Hause bei ihren doppelt geimpften Eltern, die sich für die Betreuung etwas einfallen lassen müssen. Quarantäne ist bislang die einzige Antwort der Stadt auf die nach oben schnellenden Inzidenzen bei Schüler:innen.

„Ich fürchte, dass das Vertrauen in die Maßnahmen sinkt, wenn wir hier nicht noch mehr Augenmaß als bislang walten lassen“, sagt Krumwiede-Steiner. „Niemand will, dass die Kinder die Inzidenzen in die Höhe treiben, aber wenn die Schulen offen bleiben, müssen wir mit Infektionen rechnen und können nicht andauernd Kinder in Quarantäne schicken.“ Schüler:innen, die den Lollitest gemacht haben, bleiben ohnehin noch einen Tag in der Gruppe, bis feststeht, wer positiv getestet worden ist. Sie schlägt vor, dass Kinder sich freitesten können. Das ist für Reiserückkehrer möglich, warum soll das nicht auch bei Schüler:innen machbar sein, die bislang für 14 Tage nach Hause geschickt werden? So könnte die Quarantäne immerhin auf vier bis fünf Tage begrenzt werden.

Während die Regelungen für den normalen Unterricht noch halbwegs nachvollziehbar sind, wird es bei der Betreuung der Grundschüler noch komplizierter. „Auch hier wäre es eine große Hilfe, wenn das Gesundheitsamt tätig werden würde“, sagt ihr grüner Fraktionskollege Timo Spors, der selbst im OGS-Bereich arbeitet. Der Druck insgesamt wie auch die Verunsicherung der Eltern ist sehr groß.

Franziska Krumwiede-Steiner, Timo Spors