Regenerative Energien –noch viel zu tun in Mülheim

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Das Windrad am Kolkerhofweg verschafft Mülheim in Sachen Windkraftnutzung in der näheren Umgebung einen Spitzenplatz. Mit der Ausschöpfung von 13,8 Prozent des vorhandenen Potenzials gleich vier Gigawattstunden pro Jahr lässt die Stadt Nachbargemeinden wie Essen, Duisburg, Bochum und Herne, bei denen sich diesbezüglich nichts tut, hinter sich. Besser sind Bottrop (87,9%) und Gladbeck (41,7%).

Diese Erkenntnis beruht auf der Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Grünen im Landtag. Sie erfragten gemeindescharf die Nutzung regenerativer Energien in NRW auf Grundlage gegebener geografischer Möglichkeiten.

Weitaus schlechter aufgestellt zeigt sich Mülheim in Sachen Solarnutzung. Bei der Dachanlagen-Photovoltaik beträgt die Potenzial-Ausschöpfung gerade einmal 2,4 Prozent. Das sind 13 Megawatt Spitzenleistung von machbaren 520. Nicht viel besser sind Städte in der Umgebung wie Duisburg und Essen (jeweils 1,7 Prozent) sowie Oberhausen mit 1,9 und Bochum mit 2,8 Prozent. Reken im Münsterland liegt beispielsweise bei 19,3 Prozent.

Größere Potenziale sind in Sachen Photovoltaik durch Freiflächenanlagen zu heben. Hier vermeldet Mülheim Fehlanzeige. Machbar wären rund 223 Megawatt Spitzenleistung, realisiert sind Null Komma Null.

„Die Antwort auf die Anfrage zeigt, wo es bei uns in Mülheim noch Nachholbedarf gibt“, erklären die Umweltausschussvorsitzende Brigitte Erd und Ratsherr Hermann Stollen. Selbstverständlich habe Mülheim nicht die Freiflächen für Windkraft wie Ortschaften im Münster- oder Sauerland. In punkto Solarnutzung gerade auf Dächern sei aber noch viel Luft nach oben. Hier müsse die Stadt in den nächsten Jahren ansetzen. Erd: „Möglicherweise bieten aber auch Freiflächen wie rund um Selbeck eine Möglichkeit, Solargewerbe anzusiedeln.“

Hermann Stollen / Brigitte Erd