Die zunehmende Versteinerung von Gärten und Vorgärten macht auch den Mülheimer Grünen Sorgen. Steingärten in großer Zahl seien ein Desaster für Natur und Stadtklima, so die Umweltausschussvorsitzende Brigitte Erd.
Die Ratsfrau: „Welche bestäubenden Insekten sollen auf einer derart öden Fläche noch Blühpflanzen finden? Wo sollen Sauerstoff produzierende Pflanzen noch Platz haben? Wo sollen bei zunehmenden Starkregenfällen auf zubetonierten Flächen die Wassermassen versickern? Wie soll bei brütender Sommerhitze ohne Pflanzen-Schatten eine Abkühlung erfolgen?“
Einfachere Pflege führten viele als Argument für die Anlage von Steingärten an, so Bezirksvertreter Carsten Voß. Dem halte die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt entgegen, dass bei unserem feuchten Klima letztlich doch Grün durchkomme und dann umso schwerer zu entfernen sei.
In erster Linie gelte es, an die Bürgerinnen und Bürger zu appellieren, zu Gunsten von Klima und Gesundheit auf Steingärten zu verzichten. Weitere Instrumente wie die Absage an die Versteinerung von Bodenflächen im Rahmen von Bebauungsplänen und die mögliche Änderung der Abwassersatzung seien zu erörtern. Eine weitere Überlegung, dem klimatisch entgegenzuwirken, sei die von NRW-Umweltministerium und der Emschergenossenschaft propagierte obligatorische Begrünung von Flachdächern.
Erd: „Wir werden das in der Fraktion und danach im Ausschuss erörtern. Letztlich wollen wir niemandem das Leben schwermachen, sondern die Gesundheit auch der Leute mit Steingärten schützen.“
Brigitte Erd / Carsten Voß