Die Grünen zollen der Bezirksregierung in Sachen interkommunaler Verkehrsverbund VIA Lob.
„Dass Regierungspräsidentin Anne Lütkes die Oberbürgermeister von Mülheim, Duisburg und Essen in die Pflicht nimmt“, erklärt Ratsmitglied Hermann Stollen, „ist der richtige Schritt. An den Stadtoberhäuptern liegt es nun, den Geschäftsführungen der beteiligten Nahverkehrsunternehmen die Notwendigkeit gemeinsamen Vorgehens nahezubringen.“
Zur Fusion gebe es, ergänzt Verkehrsexperte Axel Hercher, keine Alternative. Gerade für die Mülheimer MVG als kleinste der VIA–Einzelgesellschaften sei sie überlebenswichtig. Hercher: „In Ennepetal beim dortigen Nahverkehrsunternehmen hat man erkannt, dass Miniatur–Gesellschaften auf Dauer keine Chance haben. Wenn doch, ausschließlich zu Lasten der Städte und Steuerzahler.“ Die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Bochum–Gelsenkirchener Straßenbahn (Bogestra) zeige Realitätssinn, den man sich auch in Mülheim im Sinne verantwortungsvollen Umgehens mit städtischen Finanzen wünsche.
Stellen müssten sich Stadt und MVG, so die Grünen, auch dem aus der bröckelnden U–Bahn–Struktur resultierenden Investitions– und Sanierungsdruck. „In den nächsten Jahrzehnten“, betont Hercher, „werden zwei– bis dreistellige Millionensummen auf uns zukommen. Vom Ende des Jahres zu erwartenden Nahverkehrsgutachten erhoffen wir darüber Aufschluss.“
Axel Hercher / Hermann Stollen