Die zunehmend benutzten Bremsenfallen vernichten zwar 95 Prozent der lästigen Plagegeister im Umkreis von einem Hektar, töten aber gleichermaßen die 24-fache Zahl an anderen Insekten. Darunter viele Nützlinge wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere bestäubende Gattungen.
Das ist die Kernaussage der Expertinnen Nina Jäckel von der Uni Bielefeld sowie Sonja Kruschka (Stadt Bottrop) in einer Studie zum Thema. Sie sollten auf Initiative der Grünen von der Mülheimer Umweltverwaltung befragt werden. Ihre Expertise weist ebenso auf mögliche Alternativen wie Pferdedecken mit Zebramustern hin.
Dazu die Umweltausschussvorsitzende Brigitte Erd: „Bremsen samt ihrer schmerzhaften sowie oftmals entzündlichen Bisse sind auch bei uns Grünen nicht gerade beliebt. Man muss aber doch fragen, ob die Entlastung durch Bremsenfallen die Vernichtung einer solchen Masse anderer lebenswichtiger Insekten rechtfertigt. Von mir aus dazu ein klares Nein.“
In einer Bremsenfalle finden pro Monat 3.000 bis 22.500 Insekten ihr Ende. Die Vorrichtung ist nicht in der Lage, zwischen Lästlingen und Nützlingen zu unterscheiden. Deshalb stellt die Mülheimer Umweltverwaltung unmissverständlich klar: „Aus artenschutzrechtlicher Sicht und vor dem Hintergrund des bekannten und dokumentierten Insektensterbens sind solche Bremsenfallen nicht tragbar.“
Sinnvoll sei deshalb eine öffentliche Diskussion über den Wert und Unwert der Fallen auch mit örtlichen Pferde- und Landwirten. Begonnen werden soll damit im Naturschutzbeirat. Dort allerdings vermisst Erd den Punkt auf der Agenda der nächsten Sitzung. Daher fordert sie die Verwaltung auf, das Thema selbst dort einzubringen.
Brigitte Erd
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