Eine von der Verwaltung zu Beginn des Jahres genannte Kita-Versorgungsquote von 96,3 Prozent im Ü-3-Bereich klingt erst einmal nicht schlecht. Dies insbesondere, weil in Mülheim die Kapazitäten noch ausgebaut werden.
Die den Grünen zugekommenen Erfahrungen der Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes geben der Fraktion jedoch Anlass, in der Septembersitzung des Jugendhilfeausschusses nachzufassen.
Seit seiner Geburt, so die Mutter, stehe das Kind auf Wartelisten. Obwohl ein gesetzlich verbriefter Rechtsanspruch auf Ü-3-Betreuung bestehe, werde der in ihrem Fall nicht umgesetzt. Immer wieder werde sie gefragt, welches berechtigte Interesse sie denn an einem Kita-Platz habe. Ihr sei geraten worden, es bis zu seinem vierten Geburtstag mit einer Tagesmutter zu versuchen. Das sei, meint die Mutter, aber problematisch, weil deren Qualifikationsniveau nicht mit dem der Betreuung in Kitas mithalte.
„Wir haben diese Klage“, teilt Ratsfrau Dr. Franziska Krumwiede-Steiner mit, „zum Anlass genommen, die Verwaltung wertungsfrei um Stellungnahme zu bitten.“
Dass der Rechtsanspruch auf Ü-3-Betreuung in Mülheim so schnell wie möglich umzusetzen sei, bleibe unbestritten. Möglicherweise handele es sich aber auch um ein Kommunikationsproblem.
Dr. Franziska Krumwiede-Steiner