Eine Mogelpackung ist für die Grünen das momentan laufende Volksbegehren für die verbindliche Wiedereinführung der neunjährigen Schulzeit (G 9) an Gymnasien in NRW.
„Wer wohlmeinend für längeres Lernen und mehr Zeit für Schüler und Familien unterschreibt“, warnt Bildungsexpertin Dr. Franziska Krumwiede-Steiner, „muss wissen, worauf er sich beim Volksbegehren einlässt. Dessen Bestandteil ist ein Gesetzesentwurf, der auf ganz andere Dinge abzielt.“
Als Kompensation für die Verlängerung der Schulzeit an Gymnasien sehe er den Abbau der Pflichtstundenzahl an allen Schulformen vor. Somit, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert, müssten Real-, Gemeinschafts-, Sekundar-, Haupt- und Gesamtschulen zu Gunsten der Gymnasien Federn lassen. Es würden insbesondere Stunden für individuelle Förderung entfallen.
Der mit der Verringerung der Wochenstunden verbundene Weg zurück zum Halbtagsgymnasium, stellte Krumwiede-Steiner klar, sei kein Schritt in die Zukunft, sondern einer in ein verstaubtes Familien- und Gesellschaftsbild. Auch an Gymnasien mit nunmehr vielfältigerer Schülerschaft bestünden andere Betreuungs- und Förderungsbedarfe als vordem.
Giesbert: „Die Diskussion muss differenzierter geführt werden. Sie muss die Schüler mehr in den Mittelpunkt stellen, als dies mit einem pauschalen Ja oder Nein zum Volksbegehren möglich ist.“
Franziska Krumwiede-Steiner / Tim Giesbert
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