Anlässlich des diesjährigen Equal-Pay-Tages am kommenden Sonntag fordern Kreisvorstand und Ratsfraktion der Grünen die Aufhebung der Geschlechterlücke bei der Lohnhöhe.
„Der Equal-Pay-Day“, sagt Kreisvorstandssprecherin Kathrin Rose, „steht für das Datum im Jahr, bis zu dem Frauen angesichts der Lohnunterschiede umsonst arbeiten, wohingegen Männer seit Jahresbeginn bezahlt werden.“ Die Lohnlücke betrage in Deutschland 21 Prozent, bei vergleichbarer Qualifikation noch sechs.
Dieses strukturelle Missverhältnis, erklärt Franziska Krumwiede-Steiner, stellvertretende Sprecherin der Ratsfraktion, liege zum einen darin begründet, dass eher typische Frauenberufe etwa in sozialen Bereichen deutlich schlechter als jene in den Männerbastionen bezahlt würden. Gleiches gelte für Teilzeitarbeit, bei der Frauen deutlich überrepräsentiert seien.
Die Misere, stellen Krumwiede-Steiner und Rose fest, sei grundsätzlich nur durch Bundesgesetzgebung aufzulösen. Dennoch sei es angebracht, dies auch kommunal immer wieder zur Sprache zu bringen. Die Mülheimer Gleichstellungsstelle mit Antje Buck an der Spitze bemühe sich seit langem darum, diese dicken Bretter anzubohren. Es wäre erfreulich, wenn es in einigen Jahren des Equal-Pay-Day nicht mehr bedürfe.
Franziska Krumwiede-Steiner / Kathrin-Rosa Rose