Eine Gruppe der Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und CDU besuchte jetzt das Jüdische Gemeindezentrum im Duisburger Innenhafen und führten ein Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der aktuell 2.500 Mitglieder zählenden Jüdischen Gemeinde Mülheim-Duisburg-Oberhausen. Allein rund 600 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, die auch einen Kindergarten und ein Jugendzentrum betreibt, kommen aus Mülheim an der Ruhr.
Es standen vor allem die Auswirkungen des aktuellen Krieges im Nahen Osten im Mittelpunkt der Diskussion. Der Gemeindevorstand mit Dmitrij Yegudin und Rita Geballe unterstrich die große Unsicherheit, die sich seit dem Terrorakt der Hamas am 7. Oktober unter den Gemeindemitgliedern breit gemacht habe. Die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde sehen mit großer Sorge, dass auf Demonstrationen antisemitischen und antiisraelischen Parolen skandiert und sogar die Forderung nach der Einführung eines islamistischen Kalifates in Deutschland laut wird. Sie fordern ein konsequentes Vorgehen des Rechtsstaates und das Ausschöpfen der gesetzlichen Möglichkeiten.
„Ein Besuch in der Jüdischen Synagoge erinnert uns alle an die Verantwortung, die wir als Deutsche gegenüber Israel tragen. Wir alle haben die historische Verpflichtung, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher leben können. Das ist vor allem in Zeiten, in denen die Erinnerung verblasst, besonders wichtig“, begründeten die Fraktionsvorsitzenden Franziska Krumwiede-Steiner (Bündnis 90/Die Grünen) und Christina Küsters (CDU) den Solidaritätsbesuch in der Jüdischen Gemeinde.
Der Austausch mit der schwarz-grünen Besuchsdelegation aus Mülheim wurde auch von der Jüdischen Gemeinde als wichtig eingestuft. Mit großer Dankbarkeit hatte die Gemeinde auch registriert, dass es in Mülheim nur wenige Tage nach dem Angriff der Hamas auf dem Synagogenplatz zu einer Solidaritätskundgebung gekommen war, im Übrigen eine der ersten im Ruhrgebiet.