Sorgen macht den Grünen die zunehmende Belastung des Trinkwassers durch Nitrate. Deshalb befassen sie den Umweltausschuss mit der Problematik.
„Bundesweit“, weiß dessen Vorsitzende Brigitte Erd, „wird bei einem guten Viertel der untersuchten Grundwasservorkommen der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter überschritten. Betroffen sind vor allem landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen.“ Letzteres gelte auch für große Teile des Mülheimer Südens. Neben starker Düngung sorge Massentierhaltung wie die Schweinemastanlage in Ickten für zunehmende Belastungen.
Die hätten, erklärt Falak Sher vom Kreisvorstand der Grünen, bedrohliche gesundheitliche Auswirkungen. Das Nitrat gelange durch Bodenauswaschung ins Grundwasser und letztlich in den menschlichen Körper. Dort werde es zu krank machendem Nitrit oder Nitrosaminen umgewandelt. Besonders gefährdet durch Blausucht als Folge einer Vergiftung seien Säuglinge.
Den Wasserversorgern, so Erd und Sher, sei es zunehmend nur noch mit kostspieligen Aufwendungen möglich, eine gute Wasserqualität zu gewährleisten. Das werde sich auf Dauer im Wasserpreis niederschlagen. Das Umweltbundesamt rechne mit Preissteigerungen von bis zu 45 Prozent in den nächsten Jahren. Für eine vierköpfige Familie seien das etwa 134 Euro pro Jahr.
Die Grünen wissen bei der Thematik Greenpeace und den Bund für Umwelt und Naturschutz an ihrer Seite. Beide Organisationen fordern verschärfte Düngegesetze, effektivere Kontrollen und weniger Billigfleisch.
Die Verwaltung“, sagt Erd, „soll uns nun erst einmal mitteilen, was die Kommunalpolitik beitragen kann.“
Brigitte Erd / Falak Sher