Gut gemeint, als erste Reaktion nachvollziehbar, aber mittel- und langfristig nur bedingt wirkungsvoll. So die Reaktion der Grünen auf die Lieferung von Jod-Tabletten an die Mülheimer Feuerwehr. Sie sollen bei einem AKW-Störfall an Kinder, Jugendliche und Schwangere verteilt werden.
„Eine Alternative zur Stilllegung maroder belgischer und niederländischer Atommeiler“, so Ingrid Tews, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, „ist das nicht. Jod-Tabletten dürfen kein Anlass sein, falsche Sicherheit vorzugaukeln. Im Katastrophenfall nimmt der Mensch auch hohe Dosen anderer krebsfördernder Radionuklide auf. Da hilft Jod nicht.“
Zudem mache, betont Hermann Stollen, Energieexperte der Ratsfraktion, die Verteilung Probleme. Einerseits widersprächen Ausgabestellen der Empfehlung, im Katastrophenfall nicht das Haus zu verlassen. Andererseits entstünde durch Flucht der Bevölkerung ein gewaltiges Verkehrschaos, das auch Einsatzfahrzeugen das Weiterkommen verunmögliche.
Erreiche eine radioaktive Wolke Mülheim, sind sich Tews und Stollen einig, sei die Stadt auf Dauer nur unter unabsehbaren gesundheitlichen Risiken zu halten. Deshalb gelte es weiter, Bund, Land und die Städteregion Aachen vorsorgend in ihrem Kampf gegen die belgischen Schrottmeiler zu unterstützen. Ideell und – wie dies Gelsenkirchen praktiziere – finanziell. Bei einem GAU sei kaum noch etwas zu retten.
Ingrid Tews / Hermann Stollen
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