Die schwarz-grüne Kooperation regt eine Kooperation zwischen der Stabsstelle für Klimaschutz und dem Amt für Denkmalschutz an.
Denkmalschutz und Klimaschutz sind beides wichtige Ziele, die in der Praxis zu Widersprüchen führen können, aber sich auch versöhnen lassen. Davon sind die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/ Die Grünen überzeugt. Bei der Jahresversammlung der Siedlervereinigung Heimaterde im Herbst war eine Schieflage zugunsten des Denkmalschutzes kritisiert worden. Eigentümer:innen beklagten, dass sie ihre denkmalgeschützten Häuser nicht nach ihren Vorstellungen energetisch optimieren können.
Der anwesende CDU-Stadtverordneten Eckart Capitain hat das Problem aufgenommen und in die Fraktionen von Grünen und CDU getragen. Schnell wurde klar, dass dies kein spezifisches Problem auf der Heimaterde, sondern ein generelles, stadtweites ist. Seitdem haben sich beide Fraktionen intensiv mit dem Thema befasst und nach Lösungsansätzen gesucht, um beide Ziele miteinander zu versöhnen. Im Planungsausschuss haben sie nun einen umfassenden Antrag vorgelegt. Bei ihren Recherchen ist Britta Stalleicken, Bezirksbürgermeisterin der Grünen, auf Professor Harald Garrecht von der Universität Stuttgart gestoßen, der sich mit dem Forschungsschwerpunkt um die „Energieeffizientes Bauen und das Ertüchtigen und den Erhalt historischer Bauwerke“ befasst. Auch auf ein Pilotprojekt in der Siedlung Margarethenhöhe in der Nachbarstadt Essen ist sie gestoßen, bei dem es um die Versöhnung dieser scheinbar widerstrebenden Ziele geht. CDU und Grüne bitten darum, dass der Forschungsschwerpunkt von Professor Garrechts als auch das Essener Pilotprojekt im Planungsausschuss am 1. Februar vorgestellt werden.
Für Mülheim wird von CDU und Grünen eine Lösung in der Bildung eines ämterübergreifenden Beratungsteams gesehen, das aus Mitarbeiter:innen der Unteren Denkmalbehörde sowie der Stabsstelle für Klimaschutz besteht. Das Team von Frau Marx hat bereits in Dümpten mit der energetischen Beratung große Erfolge erzielt. „Gerade in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet müssen wir im Zuge der Energiewende auf allen Dächern, auf denen es technisch sinnvoll ist, die Gewinnung von Solarenergie ermöglichen. Mit den ämterübergreifenden Beratungsteams soll unter Berücksichtigung der aktuellen Denkmalschutzgesetzgebung die bestmögliche Lösung für die Antragstellenden und das Klima erreicht werden“, fordert Oliver Linsel, der umweltpolitische Sprecher der Grünen.
Petra Seidemann-Matschulla, planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „In einer ganzheitlichen Betrachtung sollen beide Perspektiven mitgedacht werden. Bei anstehenden Sanierungs- und Umbauarbeiten sollen die Eigentümer:innen umfassend über die Möglichkeiten informiert werden, wie die Energieeffizienz ihrer Immobilie zu steigern wäre. Insbesondere geht es darum, auch auf Alternativen hinzuweisen, wenn die naheliegende Lösung, etwa die Anbringung von Photovoltaik, nicht möglich erscheint. Ziel muss es sein, die Energieeffizienz von denkmalgeschützten Wohngebäuden optimal zu fördern.“