Wir sind entsetzt angesichts der Ankündigung des Mülheimer Kinderschutzbundes, seine Beratungstätigkeit gegen Vernachlässigung, Misshandlung und sexuellen Missbrauch von Kindern aus wirtschaftlichen Gründen niederlegen zu müssen.
„Dies wäre angesichts der schockierenden Fälle von Kindesmissbrauch in Lügde, Bergisch-Gladbach und Münster das absolut falsche Signal“, zeigt sich unsere kinderpolitische Sprecherin Franziska Krumwiede-Steiner fassungslos.
Diese Horrortaten seien aber nur die Spitze des Eisbergs. Deshalb brauche man alle Ressourcen, um Anlaufstellen für Kinder oder auskunftswillige Erwachsene anbieten zu können. Neben dem kommunalen Jugendamt bedürfe es niederschwelliger Angebote, wie sie der Kinderschutzbund bereithalte. Dies, um jenen den Zugang zu erleichtern, die den Weg zum Amt scheuten. Gerade, wenn Sie selbst im öffentlichen Dienst beschäftigt seien etwa in Kitas oder Schulen.
„Dass das Aus jetzt so plötzlich kommt, ist absolut unfassbar. Das Corona-Brennglas, hat jedem verdeutlicht, wie wichtig Beratungsstellen zum Schutz der Kinder sind“, erklärt Parteisprecherin Kathrin Rose. Die Schließungsnachricht sei einzig eine gute für Täter.
Die Grünen werden der Dringlichkeit halber den Hauptausschuss mit der Angelegenheit befassen. Zudem wollen sie ihre Landtagsfraktion einschalten. Rose: „Land und Bund sind gemeinsam in der Pflicht, die Beratungsstelle zu retten.“
Franziska Krumwiede-Steiner / Kathrin Rose