Letzten Freitag warnte der ehemalige Duisburger Planungsdezernent und Mülheimer Bürger Jürgen Dressler die Politik davor, angesichts der lauten Forderungen aus der Wirtschaft, in der Coronavirus-Krise den Wert der Kultur zu unterschätzen. Er forderte deshalb einen lokalen Fonds für besonders betroffene freischaffende Künstlerinnen und Künstler.
Dazu erklärt die kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen, Dr. Daniela Grobe: “Ich freue mich immer über kreative Ideen zur Unterstützung und Förderung der Kunst- und Kulturszene Mülheims – nicht nur in Krisenzeiten. Dieser Warnung hätte es aber nicht bedurft. Ich kann Herrn Dressler und allen Anderen versichern, dass wir das Thema längst im Blick haben. In der letzten, leider wegen der aktuellen Gefährdungssituation abgesagten Kulturausschusssitzung wollten wir die Situation der lokalen Kunst- und Kulturschaffenden auf die politische Agenda heben. Und wir werden das auch weiterhin nicht aus dem Blick verlieren.“
Bündnis 90 / Die Grünen sind bereits dabei, gemeinsame Strategien auf Bundes- und Landesebene zu entwickeln, um Künstlerinnen und Künstler mit konkreten politischen Forderungen nach Sofortmaßnahmen, mittelfristigen Angeboten und langfristigen Strukturmaßnahmen zu unterstützen. „Im Moment sind wir in der Erarbeitungsphase. Wichtig ist, dass die Vorschläge realistisch und ohne viel Bürokratie umsetzbar sind“, so Grobe. Zu denken ist neben Soforthilfen zum Beispiel auch an den Verzicht auf den Eigenanteil bei aktuell laufenden Förderungen der öffentlichen Hand. „Da wird man mit den zuständigen Stellen besonders bei Bund und Land sprechen müssen.“
Wichtig sei auch, erst einmal einen Überblick über die durch die Coronavirus-Krise ausgelöste konkrete Situation der Mülheimer Künstlerinnen und Künstler zu bekommen. „Diesbezüglich werden wir auf die Verwaltung zugehen“, ergänzt die grüne Kulturpolitikerin Britta Stalleicken.
Daniela Grobe / Britta Stalleicken