Mülheim soll dem Beispiel der Stadt Fulda in Sachen Vermeidung von Lichtverschmutzung nacheifern. Dies fordern die Grünen und bringen das Thema in den Umweltausschuss.
Die hessische Gemeinde erhielt kürzlich von der International-Dark-Sky-Association als erste deutsche Kommune den Titel „Sternenstadt“ verliehen. Anlass ist eine städtische Beleuchtungsrichtlinie. Fraktionssprecher Tim Giesbert: „Deren Zielsetzung ist, Lichtverschmutzung über und in der Stadt zu vermeiden.“ Das trage dazu bei, wieder einen ungestörteren Blick als bisher auf den Nachthimmel mit seiner Sternenpracht genießen zu können. Zudem schütze man wirkungsvoll Insekten, die momentan noch in großer Zahl durch überflüssige Lichtausstrahlung den Tod fänden. Auch andere Tiere sowie Pflanzen würden so vor schädlicher Kunstlichteinstrahlung bewahrt.
Ratsfrau Brigitte Erd: „Es geht um Vermeidung unnötiger Lichtausstrahlung bei Wahrung der Verkehrssicherheit. Ziel ist es, Licht gezielter als bisher einzusetzen.“ Fulda sei nun keineswegs eine verdunkelte Stadt. Devise dort sei: „Künstliches Licht gehört auf den Gehsteig und die Straße, aber nicht in den Himmel.“ Dies bedeute Kostensenkung und Energieeinsparung. Die Stadt gehe mit gutem Beispiel voran, wirke aber diesbezüglich auch auf Privatleute ein.
Bestandteile des Fuldaer Konzepts sind die Verwendung eher wärmeren denn kalten Lichts, gezielte Abstrahlung nur auf zu beleuchtenden Räume auch zum Beispiel bei Schaufenstern sowie Verwendung von Zeit- oder Sensorik-Steuerung. Ausgeschlossen ist Licht, das nach oben strahlt wie bei Uplights und Sky-Beamern.
Giesbert und Erd: „Es wäre schön, wenn Mülheim diesen Weg beschreiten würde. Sicher nicht von heute auf morgen, aber mittelfristig sollte dies möglich sein.“
Tim Giesbert / Brigitte Erd