Zu früh gefreut. Das müssen die Grünen erkennen, nachdem sie vor kurzem noch die Absicht der Landesregierung lobten, Grundschul- mit Gymnasiallehrern finanziell gleichzustellen.
Nun wird das Kabinett Laschet eine höhere Besoldung nur für stellvertretende Grundschulleiter einführen, bedauert Fraktionsmitglied Ingrid Tews. Dies, obwohl die nach dem neuen Lehrerausbildungsgesetz examinierten Uni-Absolventen nun in die Grundschulen kommen. Deren Ausbildungszeit entspreche der für andere Lehrämter, so dass ein Festhalten an unterschiedlicher Besoldung jeder Logik entbehre. Dass sich, so Tews, der Landesverband Bildung und Erziehung sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit dem Gedanken trügen, den Rechtsweg einzuschlagen, überrasche nicht.
Dies erfolge, beklagt Ratsherr Justin Fonkeu, vor dem Hintergrund eines überschäumenden Grundschullehrer-Notstandes in NRW und natürlich auch in Mülheim. “Angesichts einer höchst anspruchsvollen Aufgabe“, sagt er, „bietet die im Vergleich zu anderen Lehrämtern geringere Besoldung keine Motivation, diese Laufbahn einzuschlagen. Wäre Schwarz-Gelb in Düsseldorf den eigenen Ankündigungen gefolgt, könnte sich die Situation zumindest auf mittlere Sicht auch bei uns in Mülheim entspannen.“
Ingrid Tews / Justin Fonkeu