Auf große Sympathie bei der Mülheimer Grüne-Fraktion stößt das in Duisburg angelaufene Bürgerbegehren gegen das dort geplante Designer Outlet-Center (DOC). Seit Montag werden in der Nachbarstadt Unterschriften gesammelt, um dessen Ansiedlung auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs zu verhindern.
„Wir beglückwünschen unsere Duisburger Parteifreunde dazu, den Anstoß zu dieser Initiative gegeben zu haben“, erklärt Hermann Stollen, stadtentwicklungspolitischer Sprecher. Er gehe davon aus, dass die zur Einleitung eines Bürgerentscheids bis zum 25. Mai nötigen 11.100 Unterschriften angesichts der Breite der Bewegung kein Problem seien. Das DOC, nach Angaben der Mülheimer Stadtverwaltung mit 30.000 Quadratmetern fast so groß wie die Verkaufsfläche der gesamten hiesigen City, schädige nicht nur die Duisburger Innenstadt.
Auch der Einzelhandel der Nachbarstädte, stellt Fraktionssprecher Tim Giesbert klar, werde darunter leiden. „Wie viele Riesen-Einkaufscenter“, fragt er als Mitglied der Regionalversammlung Ruhr, „wollen wir uns im Revier eigentlich noch leisten?“ Die Innenstädte litten zusehends und selbst bei den Megacentern werde es auf Dauer zu Kannibalisierungseffekten kommen. Das im DOC vorgesehene Angebot speziell für das Outlet produzierter Waren minderer Qualität werde, weil massenhaft produziert, Arbeitsplätze in den Innenstädten vernichten.
„Wir drücken zu Gunsten Mülheims und des westlichen Ruhrgebiets die Daumen“, so Stollen, „dass das Duisburger Bürgerbegehren in einen erfolgreichen Bürgerentscheid mündet.“
Hermann Stollen / Tim Giesbert