Auf die Seite der Mieter stellen sich die Grünen im Streit um die aktuellen Mietpreiserhöhungen der Immeo zum Januar 2018. Die Immobiliengesellschaft kündigte Steigerungen an, die sich ausnahmslos an der im Mietspiegel ausgewiesenen Höchstspanne orientieren.
„Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren“, erklärt die wohnungsbaupolitische Sprecherin Brigitte Erd, „dass Immeo ihre Mieter und die Öffentlichkeit für dumm verkaufen will. Der Mieterschutzbund kritisiert nicht, wie das Unternehmen behauptet, dass es Mieterhöhungen gibt, sondern zu Recht deren unverschämten Umfang.“
Der Mülheimer Mietspiegel, der ob seiner zweijährlichen Überarbeitung nach wissenschaftlichen Maßstäben den Status eines qualifizierten Vergleichswerkes habe, stelle klare Anforderungen an die Ausreizung der Mietspanne. Das müsse, stellt Fraktions-Sozialexpertin Ingrid Tews heraus, weit über den Charakter einer jeweiligen Standardwohnung hinausgehen. Unrenovierte Wohnungen wie etwa die in der Heimaterde erfüllten diese Anforderung sicherlich nicht. Sie müssten sich teils am unteren Niveau bewegen.
Immeo, erinnert Erd, habe bei der Erarbeitung des Mülheimer Mietspiegels mitgewirkt. Es sei traurig, dass der nun gemäß eigenen Profitinteressen zurechtgebogen werde.
Die Grünen werden den Planungsausschuss mit der Angelegenheit befassen und um Stellungnahme eines Immeo-Vertreters sowie eines des Mieterschutzbundes bitten.
Brigitte Erd / Ingrid Tews