Der Zeitplan ist ehrgeizig, aber Grüne und CDU sind zuversichtlich, dass bis 2030 auch auf der linken Ruhrseite ein neues Schwimmbad gebaut werden kann und die Investitionskosten auch zu stemmen sind. „Es ist dann 50 Jahr her, dass die Idee für ein Schwimmbad links der Ruhr erstmals formuliert wurde“, erklärt Björn Maue, finanzpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. Als Standort ist die Saarner Kuppe sehr wahrscheinlich. Er war schon früher dafür ins Auge gefasst worden und ist daher als Fläche für Sport im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Aber auch die Parkstadt ist noch eine Option.
Vorgesehen sind sechs 25-Meter-Bahnen sowie ein Lehrschwimmbecken, also in etwa dasselbe, was jetzt auch in Heißen gebaut wird. „Aber auch der Neubau dieses Bades ändert nichts an der Situation, dass Mülheim eine der Kommunen mit den geringsten Wasserflächen ist“, stellen Werner Oesterwind und Christina Dimoudas, die sportpolitischen Fraktionssprecher:innen von CDU und Grünen fest. Im Südbad sind die freien Schwimmzeiten, unabhängig von den Stunden für die Vereine und Schulen, rar. Im Nordbad gibt es gar keine freien Zeiten. Wer in Mülheim schwimmen gehen möchte, hatte es bislang nicht leicht und ist deshalb oft in die Nachbarstädte ausgewichen.
In einem Antrag, der in der nächsten Sitzungsfolge in den Gremien beraten und am 4. Juli im Rat beschlossen werden soll, legt die Verantwortungsgemeinschaft einen Zeitplan für die nächsten Planungsschritte fest und bringt eine Machbarkeitsstudie auf den Weg. Für diese Machbarkeitsstudie hatte Schwarz-Grün bereits im vergangenen Jahr Haushaltsmittel bereitgestellt. Spätestens 2026 soll die Ausschreibung für das Planungskonzept (Leistungsphase 1 und 2) auf den Weg gebracht werden. Einen Baubeschluss soll der Rat spätestens 2028 fällen. „Der Zeitplan ist zwar sportlich, die Finanzierung noch offen, wir wollen das Projekt aber energisch vorantreiben“; so Dr. Siegfried Rauhut, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Die DLRG hat in den vergangenen Jahren immer wieder gewarnt: Die Anzahl von jungen Menschen, die sich nicht sicher im Wasser bewegen, steigt statt zu sinken. Das ist kein Mülheimer Phänomen, sondern ein allgemeines. Einer repräsentativen bundesweiten Umfrage zufolge sind 59 Prozent der 10-Jährigen keine sicheren Schwimmer. „Schwimmen ist ein Riesenspaß und eine wichtige Möglichkeit, sich sportlich zu bewegen und damit Körper und Geist bis ins hohe Alter fit zu halten“, stellen Dimoudas und Oesterwind die Vorzüge dieser Sportart heraus.