Wir regen die Wiederaufnahme des S-Bahn-Verkehrs zwischen Mülheim und Essen an. Dies, weil sich der mit Bussen betriebene Schienenersatzverkehr nach dem Tanklasterbrand auf der A 40 in Konkurrenz mit dem Autoverkehr mühsam durch die Stadtteile quälen muss.
„Weil der Brandort die Strecke zwischen Mülheim und Duisburg betrifft, ist nicht nachvollziehbar, warum auch die Zugverbindung nach Essen gekappt bleibt“, erklärt Ratsmitglied Brigitte Erd. Was vornehmlich entnervten Berufspendlern über Monate an Zeitverzug mitten in der Corona-Pandemie mit notwendiger Mund-/Nasenschutzpflicht zugemutet werde, sei keine Empfehlung für die Nutzung des ÖPNV.
Ein Problem, das räumen wir ein, besteht darin, dass am Hauptbahnhof mangels Weichen im Gegensatz zu Styrum keinerlei Möglichkeit zum Gleiswechsel beim Übergang von der Hin- zur Rückfahrt besteht.
Verkehrsexperte Axel Hercher sieht angesichts dessen zwei Möglichkeiten für den Einsatz von S-Bahnen: Einmal ein Pendelverkehr zwischen Essen West und Hauptbahnhof auf nur einem Gleis, was den Fahrplan extremst ausdünnen würde. Alternative wäre die Weiterfahrt über Mülheim-Hauptbahnhof bis nach Styrum, um dort wenden zu können. Das würde bis zu sechs Fahrten pro Stunde ermöglichen. Weitere Voraussetzung: Die Gleise werden nicht für Bauzüge benötigt und es gibt zwischen Bahnhof Styrum und den Brücken über die A 40 eine Stromtrennung.
Darüber hinaus fordern die Grünen die Verbesserung der Situation an den Ersatz-Haltestellen in der Parallelstraße. Zu Stoßzeiten sei es dort beim Warten trotz aller Corona-Warnungen unzumutbar eng. Zudem müssten Passierende oftmals auf die Fahrbahn ausweichen, da der Bürgersteig voller Wartender sei. Ganz zu schweigen davon, dass Rollstuhlfahrer*innen vielleicht noch in den Bus rein, aber am Ende nicht raus kämen. Bei Regen gebe es keine Unterstellmöglichkeit.
Erd: „Unser Wunsch richtet sich an die Stadtverwaltung, auf den VRR einzuwirken, mit der Deutschen Bahn über die Verbesserung der Situation ins Gespräch zu kommen.“
Als weiteres Problem sieht Hercher den Güterverkehr der DB Cargo. Betroffen davon seien die Röhrenwerke Europipe sowie Thyssen-Guss. Beide Werke seien mit daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen momentan mit Schwertransporten nicht mehr anfahrbar.
Brigitte Erd / Axel Hercher