Bequem und praktisch. Dies ist für viele der schnelle Cappuccino zum Mitnehmen im Einwegbecher. Coffee to go ist modern und hip. Dass dieser Trend eine Kehrseite hat, verdrängen viele. Neben einem enormen Rohstoffverbrauch für einmaliges Benutzen fallen insbesondere die zu Hunderten das Stadtbild verschandelnden achtlos weggeworfenen Becher auf.
Sich dieser Flut entgegen stellen die Grünen. Sie wollen im nächsten Umweltausschuss gemeinsam mit Verwaltung und MEG Gegenstrategien entwickeln.
„Laut Umwelthilfe“, erklärt Bundestagskandidatin Dr. Franziska Krumwiede-Steiner, „werden in Deutschland jährlich drei Milliarden Einwegbecher benutzt. Das sind in Mülheim um die 20.000 täglich. Ein Teil davon landet im öffentlichen Raum.“
Besser, so die Ratsfrau, sei es, eigene Mehrwegbehältnisse mitzubringen. Viele Cafés und Bäckereien wie Tchibo, Macdonalds oder Starbucks seien bundesweit der „Coffee-to-go-again“-Initiative angeschlossen. In manchen könne man Mehrwegbecher aus Bambus oder recyclebarem Kunststoff erwerben. In Gelsenkirchen, so die Umweltausschussvorsitzende Brigitte Erd, koste bei der Discount-Bäckerei Backwerk jedes Getränk 20 Cent weniger, wenn man ein eigenes Behältnis mitbringe. Als kürzlich beim selben Anbieter in Mülheim nachgefragt wurde, ob das hier auch gelte, wurde der Fragende belehrt, dass Mülheim nicht Gelsenkirchen sei. Eine andere Möglichkeit wäre ein innerstädtisches Pfandsystem wie der Freiburg-Cup. Er ist mit einem Pfand von einem Euro belegt, kann zurückgegeben und bis zu 400-mal in der Spülmaschine gereinigt werden.
Beispielhaft, so Erd, sei eine Kampagne der Stadt München, die mit vielerlei Marketingmaßnahmen das Problem eindämmen wolle. In der Nachbarstadt Essen gebe es aktuell eine diesbezügliche Ratsinitiative. In Mülheim beschäftigten sich Klimainitiative und Lokale Agenda damit.
„Es ist gut“, freut sich Krumwiede-Steiner, „dass das Bewusstsein für die Problematik wächst. Das muss auch bei uns so sein.“
Brigitte Erd / Dr. Franziska Krumwiede-Steiner
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