Keinen Anlass zur Entwarnung in Sachen Stickoxidbelastung durch Dieselfahrzeuge sehen die Grünen.
„Vorrangig an der Aktienstraße“, erklärt ihr Umweltexperte Hermann Stollen, „bedarf es rascher Maßnahmen. Wie lange will die Stadt den dortigen Anwohnern eigentlich noch gesundheitsschädigende Stickoxid-Werte zumuten?“ Ihnen helfe wenig, dass die in anderen Städten noch höher seien. Zu fragen bleibe darüber hinaus, ob das Messnetz wirklich engmaschig genug sei, um andere Stickoxid-Hotspots im Stadtgebiet auszuschließen.
Zweifelhaft seien, betont Ratsfrau Franziska Krumwiede-Steiner, die geltenden Grenzwerte. „Wenn für Menschen einer von unter 40 Mikrogramm pro Kubikmeter als unbedenklich angesehen wird, für Pflanzen laut Bundesumweltamt aber erst unter 30, kommt Nachdenklichkeit auf. Sind menschliche Lungen wirklich deutlich belastbarer als Pflanzenmembrane?“
Wenig Hoffnung setzt die Bundestagskandidatin auf den Dieselgipfel am 02.08. in Berlin. „Wie in gerade einmal zwei Stunden bei Abwesenheit der Kanzlerin der Sumpf aus Abgasskandal, Manipulationen und Kartellabsprachen trockengelegt werden soll, ist rätselhaft.“ Statt Autofahrer mit Fahrverboten zu strafen, gelte es, die Hersteller zur Verantwortung zu ziehen. Statt unwirksamer Software-Lösung sei eine für die Eigner kostenfreie Umrüstung erforderlich.
Hermann Stollen / Dr. Franziska Krumwiede-Steiner