SPD-Nahverkehrskonzept: nicht originell, aber teils gut

Positiv mit Einschränkungen reagieren die Grünen auf die jüngsten Äußerungen der SPD zum Thema Öffentlicher Nahverkehr. Sie sprechen ihnen aber die Originalität ab.

„Neben Ex-Steuermann Carsten Trojahn haben die Sozialdemokraten offensichtlich weitere Havarie-Masse wie das Ringbussystem und die Trassenführung auf die Saarner Kuppe aus der versunkenen Jolle der Piratenpartei geborgen“, erklärt ihr Fraktionschef Tim Giesbert.
Ähnliches vertrete auch seine Fraktion seit langem und habe dies zuletzt für den Nahverkehrsplan 2013 beantragt. Ringbussysteme habe die Verwaltung immer wieder abgelehnt. Ob sie rot statt grün angestrichen nun eine größere Chance hätten, werde sich zeigen.
Axel Hercher, Verkehrsexperte seiner Fraktion, vermisst in den Pressemeldungen Angaben der beiden Ratsherren Mühlenfeld und Trojahn zu Takt und Umsetzungsdauer der geplanten Maßnahmen. Bezüglich der Straßenbahn nach Saarn lasse seine Fraktion drei Varianten statt eine der SPD prüfen.
Aus der Zeit gefallen, so Hercher, sei der Vorschlag, die U-Bahn U 18 weiterzuführen. Es sei fraglich, ob die damit verbundenen Investitionen im Tunnel nicht kontraproduktiv für einen späteren Verzicht auf ihn seien. Der Vorschlag zur Umspurung auf der Duisburger Straße sei wegen der noch taufrischen Schienenwege eher langfristig zu sehen.
Positiv in den SPD-Aussagen werten die Grünen die durch den vorgeschlagenen Trassenneubau verbundene Absage an „den Kreuzzug von Kämmerer Bonan und Beteiligungschef Dönnebrink gegen Straßenbahnen“. Lobenswert auch die geplante stärkere Einbindung der Bürger bei derlei Vorhaben.

Tim Giesbert / Axel Hercher