Rechtsabbiegende LKW bergen ein beträchtliches Gefahrenpotenzial. Weil dabei ein nicht einsehbarer toter Winkel entsteht, kommen immer wieder sich rechts vom Fahrzeug befindende Verkehrsteilnehmer bei Kollisionen zu Schaden. So starb in Mülheim vor zehn Monaten eine 13jährige Radfahrerin, in Essen vor kurzem eine Mutter, die mit Kind unterwegs war.
Mittlerweile gibt es technische Geräte, die mittels Kameras oder Radar solche Unfälle verhindern können. Dies führte bei einer Reihe von Entsorgungsgesellschaften im Ruhrgebiet dazu, solche Systeme auszuprobieren oder anzuschaffen. Die Grünen wollen nun wissen, wie es damit in Mülheim bestellt ist. Dies per Vorschlag für die Tagesordnung des Hauptausschusses Ende September.
„Wir wollen herausbekommen“, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert, „inwieweit bei Großfahrzeugen der Stadt und ihrer Beteiligungen die neuen technischen Möglichkeiten zum Zuge kommen.“ Seine Fraktion interessiere, ob dies nur für Neukäufe gelte oder auch ältere Fahrzeuge umgerüstet werden sollen. Weil in anderen Städten Testphasen geplant seien, fragen die Grünen, ob das auch in Mülheim der Fall sei.
„Unsere Müllentsorgungsgesellschaft MEG“, weiß deren Aufsichtsratsmitglied Hermann Stollen, „trägt sich meines Wissens nach tatsächlich mit dem Gedanken, in dieser Hinsicht tätig zu werden. Darüber hinaus gibt es aber mit Grün und Wald, der MEDL und der Stadtentwässerung weitere Bereiche, die infrage kommen.“
Der Stadt stehe es gut an, als Vorbild für Private voranzugehen. Die Bundesregierung erwäge ohnehin, diese Systeme spätestens bis 2022 verbindlich zu machen.
Tim Giesbert / Hermann Stollen