Beifall seitens der Grünen erhält Diakonie-Geschäftsführer Schreyer für seine „deutlichen und mutigen“ Worte in Sachen fortschreitender Kinderarmut.
„Die soziale Verelendung von Kindern darf nicht weiter zur Normalität werden“, fordert ihre stellvertretende Fraktionssprecherin Franziska Krumwiede-Steiner. „Wir dürfen uns nicht daran gewöhnen, dass Kinder je nach sozialer Situation ihrer Eltern ungleiche Chancen haben. Das ist und bleibt sozialpolitisch wie auch menschlich skandalös!“
Deshalb gelte es stets aufs Neue, aufzurütteln. Finanzielle Notlagen von Eltern, gerade auch, aber nicht nur bei Alleinerziehenden, schlügen auf deren Kinder durch. Dem entgegenzuwirken, da liege Schreyer richtig, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich auch die Wirtschaft nicht entziehen dürfe.
Nachdem in Mülheim die teils niederschmetternde Bestandsaufnahme erfolgt sei, müssten nun, so die Ratsfrau, endlich Reaktionen erfolgen. Dies im Zusammenspiel von Bund, Land und Kommune. Es gelte, für die Stadt Mülheim eine real zu erreichende Vision zu entwickeln, Familien mit Kindern eine sichere soziale Perspektive zu eröffnen. Sei dies durch Ausbau der Kinderbetreuung, die Sicherung von Arbeitsplätzen mit fairen Löhnen, ein besseres Bildungssystem, angemessene Sozialtransfers oder einen Sozialen Arbeitsmarkt.
Unterstützung für Schreyer auch in Sachen Anspruch an die Eltern. „Freiheitliche Selbstbestimmung endet dort“, stellt Krumwiede-Steiner klar, „wo das Kindeswohl durch Taten oder Unterlassen gefährdet wird.“
Dr. Franziska Krumwiede-Steiner