Kürzlich hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Teile der nationalen Ölreserve freigegeben, um den durch Putins Angriffskrieg steigenden Ölpreisen entgegenzuwirken. Ein historischer, wie notwendiger Schritt, um die Versorgungssicherheit in Deutschland weiterhin und dauerhaft zu gewährleisten. Dies verdeutlicht nach Ansicht der Mülheimer Landtagskandidatin Kathrin Rose (Grüne) die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, grundsätzlich bewusster mit Ressourcen wie Öl und Gas umzugehen. Ressourcen, die wir bisher ohne Probleme in rauen Mengen aus Russland importieren konnten.
Ein sparsamerer Umgang mit Öl und Gas würde die nationalen Reserven langlebiger machen und zudem Putins finanzielle Gewinne kleiner halten. Dieses Ziel steht jedoch im Konflikt mit der bisher häufig als „Freiheit“ verstandenen, fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf bundesdeutschen Autobahnen. „Nach zwei schweren Jahren mit pandemiebedingten Lockdowns, einer Flutkatastrophe und dem Angriffskrieg in der Ukraine kann ich nicht nachvollziehen, schnelles Autofahren weiterhin unter den Freiheitsbegriff zu fassen“ kommentiert Rose. Wer rast, füllt Putins Staatskasse und zerrt an der Energiereserve, die alle Menschen in Deutschland warm durch den Winter bringen soll und allen Fahrenden mehr Reichweite zu günstigeren Spritpreisen ermöglichen könnte. „Die Debatte um ein Tempolimit muss angesichts der geänderten Verfügbarkeit von Rohstoffen neu sortiert werden. Auch diese vermeintlich kleine Stellschraube macht einen entscheidenden Unterschied“, findet Kathrin Rose.
Laut Herstellerangaben fahren Autos auf Autobahnen am sparsamsten, wenn sie bei einer Geschwindigkeit von etwa 100 – 130 km/h unterwegs sind. Die Niederlande haben 2020 aus Klimaschutzgründen ihr Tempolimit daher auf 100 km/h angepasst und sind im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland bereits heute sowohl klimafreundlicher unterwegs, als auch weniger abhängig von russischem Öl. „Das bereits viel diskutierte Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen wäre aus dieser Perspektive ein guter Kompromiss zwischen weiterhin schnellen
Wegen für Menschen, die weiterhin auf das Auto angewiesen sind – und einem sparsameren Ressourcenverbrauch, welcher gratis obendrauf auch noch etwa 1,9 Tonnen Co2-Ausstoß einspart und Verkehrstote verhindern würde“, fasst Kathrin Rose zusammen. Entlastungen sollten im Optimalfall immer die ganze Gesellschaft erreichen. Die Aktivierung der nationalen Ölreserven ist ein radikaler Schritt mit dem Ziel einer finanziellen Entlastung. Parteien, die für Freiheit stehen, müssen jetzt gemeinsam mit uns durch das Sparen von Ressourcen unsere Energiefreiheit sichern. Gerecht wäre es in dieser Ausnahmesituation, dies vor allem den Menschen zugutekommen zu lassen, die auf ihr Auto angewiesen sind und nicht wohlhabenden Freizeitfahrenden mit hoch motorisierten PKWs.