Selbstbestimmung ist eines der Themen, den sich die Grünen für die Landtagswahl in NRW 2022 auf die Fahnen geschrieben haben. Neben dem Wahlrecht ab 16 gehört dazu auch die Unterstützung der LSBTIQ*-Community bei ihrer Sichtbarkeit, Aufklärung und Beratung aber auch beim Schutz vor Hass, Hetze und Diskriminierung.
„Ich bin sehr froh, dass die Menschen vom SVLS e.V. sich die Zeit nehmen, mit Josefine und mir über ihre Belange und ihre Herausforderungen zu sprechen,“ sagt Kathrin Rose. Der SVLS e.V., ein Zusammenschluss aus Beratungsinitiative, Jugendgruppe und Präventionsprojekt, begrüßte die Grüne Fraktionsvorsitzende Josefine Paul und die Landtagskandidatin Kathrin Rose in ihrem Jugendtreff in Mülheim, dem dortigen together Café.
Probleme standen zunächst nicht im Fokus des Gesprächs, sondern vielmehr der positive Einfluss, den die Jugendarbeit des Vereins habe, der mit seinen Angeboten wie den together Cafés vielen jungen Menschen eine Anlaufstelle biete. „Auch in der LSBTIQ*-Community werden Konflikte ausgetragen. Diese sind wichtig und sollen auch ihren Platz haben dürfen. Das Schöne an der Jugendarbeit ist es aber, dass die Konfliktparteien nicht einfach unkontrolliert aneinander rasseln, sondern dass die Gespräche moderiert werden und deshalb viel konstruktiver sein können,“ erklärt Zero Liß, zuständig für die Jugendarbeit. Wibke Korten von der Fachberatungsstelle „gerne anders“ ergänzt: „Schubladen sind nicht grundsätzlich schlecht, sie können auch dabei helfen, sich eine Identität aufzubauen. Wichtig sollte dabei sein, dass man die Schublade nicht schließt, sondern offen lässt für neue Eindrücke und Veränderungen – und dass man die Schubladen nicht hierarchisch anordnet.“
Der Austausch zeigte aber auch klar auf, wo noch Handlungsbedarf bestehe, sagt Josefine Paul: „Die Selbstorganisation der LSBTIQ-Community muss gestärkt werden, damit Kinder, Jugendliche, Erziehende und Betreuende selbstbewusst und konsequent konservativen Aufklärungsgegnerinnen, Hass und Hetze entgegentreten können. Hier ist auch die Politik gefragt, den Institutionen dabei unter die Arme zu greifen, Ehrenamtler zu gewinnen, indem das Ehrenamt die Würdigung erfährt, die es verdient.“
Auch der vielerorts beklagte Fachkräftemangel trifft den gemeinnützigen Verein. Denn gerade für die Jugendarbeit brauche es gut ausgebildetes und geschultes Personal und daran mangele es stark, erklärt Geschäftsführer des Vereins, Torsten Schrodt. „Durch meine Arbeit im Jugendhilfe-Ausschuss weiß ich, dass Mülheim schon auf einem guten Weg ist, was die Förderung der Jugendarbeit angeht. In anderen Städten in NRW ist das noch nicht der Fall aber genau daran möchte ich arbeiten, wenn ich in den Landtag gewählt werde,“ versichert Kathrin Rose und bedankt sich bei den Gesprächsparter:innen Torsten Schrodt, Laura Gildemeyer, Zero Liß, Ben Mintrop und Wibke Korten.