Die Krise der Duisburger Stadtwerke, befürchten die Grünen, könne auch auf die mit Essen und der Nachbarstadt betriebene gemeinsame Nahverkehrsgesellschaft VIA durchschlagen.
Anlass der Turbulenzen in Duisburg sind die durch die Umstrukturierung des Strommarktes bedingten Millionenverluste der Stadt bei zwei von ihr betriebenen konventionellen Kraftwerken. Dadurch fehlen der Duisburger Versorgungs– und Verkehrsgesellschaft (DVV) die Mittel, um das gewaltige Defizit der dortigen Nahverkehrsgesellschaft DVG aufzufangen.
Die Nachbarstadt reagiert auf die alarmierende Lage mit einer über Kredite finanzierten Kapitalerhöhung der DVV um 200 Millionen Euro. Geplant ist die Schließung eines der beiden Kraftwerke sowie ein radikales Sparpaket über 45 Millionen Euro bis 2018. Das 80 Punkte umfassende Re–Power–Programm soll im Aufsichtsrat vorgestellt werden. Stark betroffen davon, mutmaßen die Mülheimer Grünen, werde auch die DVG sein.
„Das durch das interne Hickhack ohnehin schon problematische Miteinander der Mülheimer, Essener und Duisburger Nahverkehrsgesellschaften in der VIA“, erklärt Grüne–Fraktionssprecher Tim Giesbert, „verkompliziert sich erneut. Wir hoffen, dass der DVG und damit auch der VIA nach der Rosskur noch ausreichende Mittel für das notwendige Nahverkehrsangebot verbleiben.“
Tim Giesbert