Ein Gewässer ohne Wasser betrübt Hermann Stollen, den umweltpolitischen Sprecher der Grünen.
Es geht um den Halbach in Speldorf. Dessen natürliches Bachbett ließ die Stadt vor einigen Jahren im Bereich des Führrings auf Höhe der Rennbahn–Stallungsanlagen anlegen. Dies als Ausgleichsmaßnahme für Flächenversiegelung auf dem ehemaligen Espera–Gelände.
Kurios: Das Rinnsal, welches über diese Stelle hinausfließt, heißt zwar immer noch Halbach, führt aber gar nicht mehr dessen Wasser. Schon vorab verrohrt speist dies die Kläranlage Kasselerfeld, um das dortige Schmutzwasser zu verdünnen.
Was stattdessen im jenseitigen Teil fließen soll, ist das Nass des in den Halbach mündenden Buschbaches. Weil der aber weitaus weniger Wasser als der eigentliche Halbach mit sich führt, herrscht nun auf der mit hohem finanziellem Aufwand errichteten Ausgleichsfläche Ebbe. Statt eines Baches sind dort Brombeersträucher zu finden.
Zu diesem unglücklichen Zustand stellen die Grünen nun im Umweltausschuss die Frage, ob hier nicht städtische Mittel falsch eingesetzt sind. Möglicherweise, schätzt Stollen, ließe sich die Misere durch Zufluss aus dem anliegenden Speldorfer Bach heilen. Zu hinterfragen seien dann aber mögliche Auswirkungen auf den Wasserstand im Rennbahn– und Raffelbergteich.
„Da läuft etwas schief“, erklärt Stollen, „das müssen wir schleunigst heilen.“
Hermann Stollen