Als Vorbote sich dramatisch ausweitender Altersarmut werten die Grünen die steigende Zahl der Bezieher von Grundsicherung im Alter. In Mülheim lag sie nach aktuellen Daten des Statistischen Landesamtes 2018 bei 1.916 über der Renten-Altersgrenze liegenden Personen. Dies ist gegenüber 2017 ein Anstieg um vier Prozent.
„Für unsere angeblich so reiche Gesellschaft ist das ein Armutszeugnis im Sinne des Wortes“, erklärt ihre sozialpolitische Sprecherin Ingrid Tews. Die Entwicklung sei unter anderem Ausfluss oftmals ungewollter langer Erwerbslosigkeit Auch die viel zu späte Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns, der oftmals immer noch verweigert werde, trage dazu bei. Rentenanpassungen über Prozente statt über Basisbeträge ließen die soziale Schere selbst innerhalb der Rentnerschaft immer weiter auseinanderdriften. Unter der weiterhin mangelhaften Honorierung von Pflege- und Erziehungszeiten litten insbesondere Frauen, deren Anteil an der Altersarmut deutlich höher als bei Männern liege.
Sorgen bereitet Tews die Dunkelziffer armer älterer Mitbürger. Die Sozialexpertin: „Leider schämen sich viele Ältere immer noch, trotz niedrigster Renten gesetzlich verbriefte Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Ich kann nur appellieren, auf seinem Recht zu bestehen.“
Kommunal seien die Probleme nicht zu lösen, weiß Tews. „Was wir tun können, ist, die Lebensbedingungen in den Wohnquartieren für Ältere so angenehm zu machen, dass gesellschaftliche Teilhabe möglich bleibt.“
Ingrid Tews
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