Die Verantwortungsgemeinschaft aus Grünen und CDU bringt das Thema „Charta der Vielfalt“ wieder auf die politische Tagesordnung. Um die Ziele dieser Charta ist es schon lange still geworden, obwohl mit der Unterzeichnung ein jährlicher Bericht über die Erreichung der Ziele verbunden sein sollte. Mit dem vom Stadtrat 2012 mit großer Mehrheit beschlossenen Beitritt zur „Charta der Vielfalt“ hat sich Mülheim schon vor zehn Jahren dazu verpflichtet, Diversität in ihrer Organisation zu leben und damit die Vielfalt in der Gesellschaft zu begrüßen und zu nutzen. Die Initiative, der damals bereits 1300 Unternehmen beigetreten waren, hat sich zum Ziel gesetzt, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland voranbringen. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das möglichst frei von Vorurteilen und Diskriminierung ist. Alle Mitarbeiterinnen sollen Respekt und Unterstützung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Auch alle Mitarbeitenden sollen diese Werte erkennen, teilen und leben, heißt es in der Charta. Angestrebt wird ein positives und respektvolles Klima, das den Mitarbeitenden vermittelt, dass die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb der Organisation ein großes Potenzial bietet, das für die Organisation und die gesamte Gesellschaft gewinnbringend eingesetzt werden kann.
„Zehn Jahre nach dem Beitritt zu Charta der Vielfalt ist es Zeit für eine kritische Bilanz. Wurde alles Nötige getan?“, fragt Farina Nagel, Sprecherin der Bündnisgrünen im Integrationsrat. „Schauen wir uns die Besetzung von Führungspositionen in der Stadtverwaltung an, müssen wir feststellen, dass noch einiges im Hinblick auf das Ziel der Diversität getan werden muss.“ Deshalb ist zu fragen, wie der Mülheimer Rat der Stadt hier noch besser unterstützend wirken kann, um Hürden auf dem Weg zum Ziel aus dem Weg zu räumen.“, begründet Heiko Hendriks, integrationspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion diese Initiative. Unter anderem war 2012 vorgesehen, die Umsetzung der Charta zum Thema des internen und externen Dialogs zu machen, über die Fortschritte der Förderung von Vielfalt und Wertschätzung jährlich öffentlich Auskunft zu geben und die Mitarbeiter zu informieren und bei der Umsetzung der Charta einzubeziehen.
Den bevorstehenden zehnten Jahrestag nimmt die Verantwortungsgemeinschaft aus Grünen und CDU zum Anlass, im Integrationsrat und im Hauptausschuss gezielte Fragen zu stellen. Unter anderem möchten Grüne und CDU wissen, was seit dem Beitritt 2012 geschehen ist, um dem Anspruch dieser Charta gerecht zu werden, speziell um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das vorurteilsarm ist.