Verständnis hat unser sportpolitischer Sprecher Timo Spors für die Absicht der Verantwortlichen, die Mülheimer Bäder – obwohl rechtlich möglich – noch nicht umgehend zu öffnen.
„Sonniges Wetter darf angesichts der Covid 19-Pandemie kein Gradmesser dafür sein, ein Bad wiederzueröffnen. Entscheidend sind weiterhin Gesundheitsaspekte“, stellt er fest.
Dies zu gewährleisten bleibe Sache der Experten vor Ort. Man sei gut beraten, ihrem fachlichen Urteil zu folgen. Wieder einmal drängele die Landesregierung wahlkampfbedingt auf Lockerungen, ohne selbst rechtzeitig Anweisungen zu geben, wie das denn konkret zu erfolgen habe. „Wenn wie schon in Schulen, Kitas und Altenheimen praktiziert Anweisungen erst wenige Tage vor der jeweiligen Lockerung in den Städten ankommen, ist das unprofessionell und dient allein politischen Showeffekten“, kritisiert Spors.
Die Skepsis, dass durch Schwimmbadöffnungen neue Corona-Herde entstehen könnten, teile er. Schwimmbetriebe-Chef Andreas Wildoer sei mit dieser Befürchtung nicht allen. Viele seiner Kolleginnen und Kollegen in anderen Städten sähen dies ähnlich.
Spors: „Freizeitvergnügen sollte in der Öffnungsdebatte gegenüber anderen Bereichen eher in der Dringlichkeitsskala auf den hinteren Plätzen zu finden sein.“
Der Schwimmverband NRW befürchte jetzt schon, dass die ohnehin nachlassende Schwimmfähigkeit von Grundschulkindern durch die Corona-bedingt entfallenen Schwimmkurse eine weitere Verschlechterung erfahre. Deshalb solle bei den Öffnungen zunächst die Wiederaufnahme des Vereinssports und Trainingsbetriebs Priorität haben, um unter der Wahrung der Abstandsregeln wieder die Durchführung der Kurse zu ermöglichen.
Timo Spors