Keine Freunde bei den Grünen macht sich CDU-Generalsekretär Josef Hovenjürgen mit der auf dem Frühjahrsempfang seiner Partei gehaltenen Rede. Dort kritisierte er die Regionalplanung im Ruhrgebiet und warf ihr vor, kaum Flächen für Gewerbe und Industrie zu erschließen.
„Seine Forderung, möglichst viel von dem, was noch grün ist, zuzubauen“, erklärt ihr für Regionalplanung zuständiger Ratsherr Hermann Stollen, „ist wirklichkeitsfern und abgehoben. Hovenjürgen inszeniert sich als Düsseldorfer Dampfwalze, hat aber wenig Wissen um die Probleme vor Ort.“
Während in anderen Regionen des Landes an Flächen kein Mangel sei, stelle sich dies an Ruhr und Emscher anders dar. Hier sei der Anteil an Grünarealen beschränkt und aus Gründen des Klima- und Gesundheitsschutzes nicht beliebig reduzierbar. Andererseits gebe es viele brachliegende ehemalige Industrieflächen. „Es wäre doch weitaus überzeugender“, so Stollen, „wenn der CDU-General ein gut ausgestattetes Programm zur Revitalisierung dieser Areale im Gepäck hätte.“
Ein Anschlag auf den Klima- und Gesundheitsschutz sei die Absicht der Landesregierung, das Vetorecht der Naturschutzbeiräte bei der Flächenausweisung in Außenbereichen einzukassieren. „Damit“, ärgert sich Stollen, „sollen fachkundige Kritiker hemmungsloser Bodenversiegelung mundtot gemacht werden.“
Was Mülheim angeht, warten die Grünen auf die von ihnen geforderte detaillierte Kartierung bestehender Gewerbeflächen. „Das“, sagt Stollen, „sicherte uns die Verwaltung zeitnah zu. Ohne dieses Wissen können wir nicht über Neuausweisungen entscheiden.“
Hermann Stollen