Besorgnis wegen abnehmender Infrastruktur in manchen Mülheimer Stadtteilen und Wohnquartieren äußern die Grünen der drei Bezirksvertretungen.
Aktueller Anlass ist der Abbau von Automaten der Postbank in Heißen. Das stelle, so die Fraktionsspitzen Heidemarie Sinn-Leyendecker (Linksruhr), Britta Stalleicken (Rechtsruhr-Süd) und Axel Hercher (Rechtsruhr-Nord), keinen Einzelfall dar. Über Jahre hinweg sei zu beobachten, dass nicht nur Geldinstitute die Zahl ihrer Automaten reduzierten, sondern etwa auch die Post die ihrer Briefkästen verringere. Einst staatliche, nunmehr privatisierte Unternehmen wie Post und Postbank begründeten dies mit wirtschaftlichen Erwägungen und zunehmender Digitalisierung.
Diese Argumentation stoße, so die Grünen, auf eine zunehmend älter werdende Bevölkerung. Teile davon wollten den Schritt ins Digitale nicht mitgehen. Andere seien mobilitätseingeschränkt und litten unter anderen Problemen wie Ärztemangel in bestimmten Stadtteilen. Stalleickens, Herchers und Sinn-Leyendeckers Fazit: Stadtteilstrukturen stärken statt abbauen! Dies gelte ebenso für den Öffentlichen Nahverkehr, der auch in Zukunft verlässliche Verbindungen aus den Wohnquartieren in die Stadtteilzentren und die Innenstadt ermöglichen müsse. Dem Gesetzgeber sei anzuraten, die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die neue Situation einzustellen.
Die ehemalige Gesundheitsministerin Barbara Steffens habe jüngst eine Auszeichnung erhalten, weil sie ein Konzept für ambulante und quartiersnahe Betreuung entwickeln ließ. Das sei angesichts der demografischen Entwicklung der richtige Weg.
Britta Stalleicken / Axel Hercher / Heidemarie Sinn-Leyendecker