Mancher hat es schon erlebt: Eine Straßenbahn steckt fest, weil ein verkehrswidrig parkendes Fahrzeug den Weg blockiert. Die Nerven der Fahrgäste und des Fahrpersonals sind zum Zerreißen gespannt, weil es einfach nicht weitergehen will. Hinter der Tram bildet sich ein langer Stau mit hupenden und wütenden Autofahrern. Bis der Fahrzeughalter zurückkommt oder ein Abschleppwagen erscheint, vergehen gefühlt Stunden.
Diese Zeitspanne deutlich verkürzen will ein Antrag der Grünen für den Ordnungsausschuss des Rates. Danach soll das Fahrpersonal von Bahnen und Bussen der Ruhrbahn ermächtigt werden, in derlei Fällen selbstständig tätig zu werden. Die Fahrerinnen und Fahrer könnten demnach, erklärt Fraktionssprecher Tim Giesbert, ohne vorherige Absprache mit ihrer Leitstelle und nachfolgend den Verkehrsmeistern oder der Polizei eigenhändig einen Abschleppdienst beauftragen. „Das“, so der Fraktionschef, „erspart Zeit und Nerven.“
Darüber hinaus, sagt Hubert Niehoff als Sprecher seiner Fraktion im Ausschuss, soll das Fahrpersonal in derlei Fällen auch Knöllchen an solch rücksichtslose Wildparker verteilen dürfen. Abgerechnet werde später über das städtische Ordnungsamt. In Düsseldorf bewähre sich das System bereits. In Essen, wo es allein in 2016 über 700 Behinderungen von Bahnen und Bussen gegeben habe, sei ein entsprechender Vorstoß Thema in den Ratsgremien.
Tim Giesbert / Hubert Niehoff