Trauerspiel Bahnhöfe

Noch vor Wochen beklagten die Grünen die Tristesse an der gefühlt nie endenden Baustelle auf den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs. Nun wenden sie sich dem Zustand der Bahnhöfe Styrum und West zu.

„Dort“, sagt Kreisvorstandssprecherin Kathrin Rose, „sieht es nicht besser aus.“ Auch die Bahnsteige in Styrum seien Baustellen mit durch Plastikbauzäune abgetrennten Bereichen. In denen sammele sich weggeworfener Müll in bekannter Zusammensetzung. In den Durchgängen blättere der Putz von Decken und Wänden.
Die Bahn, ergänzt Bezirksvertreterin Nilsen Boudour, habe die Bahnsteige in Styrum für komplett rauchfrei erklärt, kümmere sich aber nicht um die Durchsetzung dieses Gebotes. Weil demzufolge dennoch kräftig geraucht werde, aber Aschenbecher fehlten, seien sie mit Zigarettenkippen übersät. Teile der Durchgänge habe man vor Jahren eingeschalt, ohne dass ein baulicher Fortschritt erkennbar sei.
Selten geschehe wie bei der Errichtung eines neuen Warte-Unterstandes Positives, könne aber den maroden Gesamteindruck nicht übertünchen.
„Als leidenschaftliche Befürworterin des Öffentlichen Nahverkehrs“, klagt Rose, „schmerzt mich dies sehr. Wie sollen wir mit solchen Zuständen Menschen Lust darauf machen, ihr Auto in der Garage stehen zu lassen? Die einseitig auf Groß- und Prunkprojekte fixierte Konzernspitze der Deutschen Bahn ist sich offensichtlich ihrer Verantwortung nicht bewusst.“

Kathrin Rose / Nilsen Boudour