Die Grünen nehmen die von der Deutschen Bahn (DB) zum Jahresende verkündete Schließung des Reisezentrums im Hauptbahnhof nicht klaglos hin. Deshalb befassen sie den Rat mit der Angelegenheit.
Er soll an die Bahn und an das Unternehmen Transdev appellieren, alles dafür zu tun, am Hauptbahnhof ein Reisezentrum zu erhalten. Dies, um sowohl dort Tickets für den Fernverkehr (Deutsche Bahn) als auch den VRR-Nahverkehr (Transdev) erwerben zu können und sich beraten zu lassen.
Hintergrund: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hatte den Verkauf seiner Tickets von der Deutschen Bahn auf die Transdev übertragen. Nur für die Veräußerung von Ferntickets sieht die Bahn keinen Grund, das Reisezentrum aufrecht zu erhalten.
Fraktionssprecher Tim Giesbert: „Der ersatzlose Wegfall wäre für eine Stadt mit der Einwohnerzahl Mülheims ein schlechtes Signal. Der Hauptbahnhof würde zu einem Haltepunkt herabgestuft.“ Automaten könnten persönliche Beratung nicht ersetzen und seien störanfällig. Zudem hätten nicht wenige Menschen Probleme mit deren Bedienung.
Die Fraktion hofft deshalb auf die Kompromissfähigkeit der Beteiligten, so ihr Verkehrsexperte Axel Hercher. Lösung könne ein gemeinsam betriebenes Zentrum in Franchise oder Untervermietung sein. Weil die Ruhrbahn ohnehin wegen der baulichen Neuordnung des Übergangs zwischen Bahnhof und Forum neu planen müsse, sei auch eine gemeinsame Verkaufsstelle mit der Bahn oder Transdev möglich. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr könne den Prozess möglicherweise moderieren.
Giesbert und Hercher: „Bei allem Verständnis für marktwirtschaftlichen Wettbewerb darf der nicht zu Lasten der Fahrgäste und damit des Öffentlichen Nahverkehrs gehen. Guter Wille ist gefragt.“
Tim Giesbert / Axel Hercher