Die Grünen trauern um ihren ehemaligen Vorstandssprecher Peter Loef. Fünf Jahre lang hatte er von 2013 bis 2018 gemeinsam mit Heidemarie Sinn-Leyendecker den Kreisverband der Mülheimer Grünen geführt. Die Energiewende war sein großes Thema. Groß zu denken war ihm wichtig, ohne sich dabei im Kleinen zu verlieren. Dass er sich ehrgeizig dabei auch zu große Ziele setzte, war für ihn kein Problem.
Er war ein umtriebiger und geselliger Mensch, der wort- und kenntnisreich für seine Vorstellungen begeistern konnte. Als Techniker und Unternehmer wollte er sich nicht allein auf langwierige politische Prozesse stützen, um dem Klimawandel entgegen zu treten. Ergänzend wollte er die Sache von der praktischen Seite direkt selbst in die Hand nehmen. 2016 zählte er zu den Gründern der Bürger-Energie-Genossenschaft, die sich große Ziele gesetzt hatte. Von Projekten in Millionenhöhe und Windkraftanlagen im Sauerland war zunächst die Rede. „Wir planen, bauen und betreiben Photovoltaikanalgen und Ladestationen, bieten in Kooperation mit den Bürgerwerken 100-prozentigen Ökostrom und Bürger-Ökogas an und engagieren uns auf politischen Ebenen für Energiewende.“ Die Zahl der Genossen wuchs rasch auf rund 100 Mitglieder an.
Konsequent war es da, dass Loef auch die Konstruktion des Energiedienstleisters Medl infrage stellte und in einem Bürgerbegehren die komplette Übernahme in städtische Hand forderte. Immer wieder stellte er die Frage: „Wem gehört die Stadt?“ Loef war auch Genussmensch, der leidenschaftlich gerne selbst kochte. Dass die Zutaten dafür aus nachhaltiger und regionaler Produktion stammen sollten, versteht sich von selbst. Deshalb mobilisierte er auch einen Protest gegen die industrielle Massentierhaltung im Ruhrtal und stand für mehr Grün in Mülheim. Am 21. Januar 2023 starb Peter Loef nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren.